Praktische Geburtshilfe : für Studirende und Aerzte, in zwangig Vorlesungen / von Dr. Karl August Herzfeld.
- Herzfeld, Karl August, 1861-1926.
- Date:
- 1897
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Credit: Praktische Geburtshilfe : für Studirende und Aerzte, in zwangig Vorlesungen / von Dr. Karl August Herzfeld. Source: Wellcome Collection.
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![Kopfes zu einer Verlagerang der Punctionsöffnung kommt. Bedenklich aber kann es immerhin sein, den tiefen Eihautstich zu machen wenn es sich um Querlagen oder Beckenendlagen handelt, welche ja in dieser Zeit der Schwangerschaft relativ häufiger vorkommen als am Ende der Schwangerschaft, eine Thatsache. mit der gerechnet werden muss. Wenn wir auch in solchen Fallen, die zur Einleitung der kunstlichen Frühgeburt bestimmt sind, trachten werden durch die äussere Wendung eine vorhandene Querlage in eine Kopflage um- zuwandeln, haben wir durchaus nicht die Garantie, da- diese Frucht- lage auch späterhin erhalten bleibt und es mnss demnach unser Be- streben dahin gehen, die Fruchtblase möglichst lange intact zu erhalten. Das und die Einfachheit der Manipulation sind die Gründe warum wir die Einleitung der kunstlichen Frühgeburt in der R, I mittelst der Bongirung vornehmen, obwohl zum Mindesten bei Schadellage gegen die Anwendung des tiefen Eihautstiches ein triftiger Grund sich nicht erbringen lasst. Vor der Einführung der Bougie in die üterashöhle muss nicht blos die sorgfältigste Desinfection des äusseren Genitales, sondern auch die der Scheide und eventuell des Cervicalcanales gemacht werden um zu verhindern, das-, die ,,, die üterashöhle hinaufgebrachte solide Bougie etwa pathogene Organismen aus der Scheide und den, Cervical- canale hinaufbefördere. Zu dem Zwecke und die Scheide gründlichst gereinigt und der Cervicalcana] so weit als möglich mit 'einer um- wickelten Sonde abgerieben und nun schieben wir die 1! ie vor Aus diesem Grande soll man auch nicht, wie dies so häufig geschieht die Bougie einfach unter der Leitung von zwei in die Schei, in- geführten Fingern blind in den Cervicalcana] einschieben. Die Principien der Aseptik allem verlangen zwingend, da- die Bongirang des Uterus bei foyegter Portio nnter der Centrale des Anges zu erfolgen h, Oft findet die Bougie bald „ach ihrem Eintritte in die üterashöhle ein Hindernis und hie und ,1a geht danach Blut ab _ ein Zeichen dass wir den Placentarinsertionsrand erreicht haben. Sofort wird die Bougie herausgenommen und an der entgegengesetzten Dterasseite wieder eingeführt. Das Einführen ,1er Bougie soll ohne irgend eine brewaltanstrengung erfolgen, so dass dieselbe leicht zwischen Frucht- blase und Uteraswandnng eindringt, ist sie ja doch in der II I durch das Einlegen in die Desinfectionsflüssigkeit oder durch das Auskochen weich und schmiegsam geworden. Man schiebt die Bougie je nach Bedarf genügend weit vor. tamponirt dann die Scheide und eventuell auch den Cervicalcanal und lasst die Frau rahig ü, n](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21020267_0434.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)