Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere / unter Mitwirkung von J. Arnold [and others] ; herausgegeben von S. Stricker.
- Date:
- 1871-1872
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Credit: Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere / unter Mitwirkung von J. Arnold [and others] ; herausgegeben von S. Stricker. Source: Wellcome Collection.
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![Die Blutgefässe des Nagelbeltes bilden im Corium der Nagel-Matrix ein grobmaschiges Gefässnetz, aus welchem Gefässschlingen in die Papillen ein- treten; im eigentlichen Nagelbette dagegen ein feinmaschiges Netz, aus wel- chem zahlreiche, dicke Gefässschlingen in die Leislchen hinaufsteig'en. Im ünterhautgewebe des Nagelbettes verlaufen zahlreiche, markhaltige Nervenfasern, welche etwa an der Grenze gegen das Corium ihre Markscheide verlieren und dann senkrecht zur Oberüäche aufsteigen. Einmal verfolgte ich an einem Chlorgoldpräparate eine solche Nervenfaser bis an die Goriumober- fläche, von der sich jedoch beim Verfertigen des Präparates die Schleimschichte losgetrennt hat; in der letzteren fand ich keine Nervenfäden. Das Corium des Nagelwalles ist an dessen oberer Fläche gleich beschaffen mit dem der Haut des Fingerrückens, das der untern (zum Nagel gewendeten) Fläche ist papillenlos, glatt und enthält keine Drüsen. Die Schleimschichte des Nagelbettes unterscheidet sich in nichts von der der übrigen Haut. Sie füllt alle Vertiefungen des Nagelbettes, also die Thäler zwischen den Papillen der Matrix, sowie die Furchen zwischen den Leistchen und geht unmittelbar in die Schleimschichte der benachbarten Haut, also auch in die des Nagelfalzes über. Im hintern Winkel des Nagel- falzes verschmilzt die Schleimschichte der Nagelmatrix mit der des Nagelwal- les, derartig, dass vom Winkel des Falzes eine keilförmige Schleimschichte in das Corium hineindringt, welche der Beinhaut der Phalanx am nächsten ge- legen und mittelst straffer und kurzer Bindegewebsfasern an dieselbe fest an- geheftet ist. Die tiefsten Zellen der Schleimschichte des Nagelbettes sind cylindrisch, die mittleren polygonal, die obersten plattgedrückt. Alle schliessen einen grossen, scharf begrenzten Kern ein. Das weitere Schicksal der Zellen der Schleimschichte ist verschieden. üeber dem eigentlichen Nagelbette gehen sie, wie an den übrigen Haut- stellen, plötzlich in platte Epidermidalschuppen, über der Nagel-Matrix dagegen allmählig in die Nagelsubstanz über. An senkrechten, den Nagel in zwei seitliche Hälften theilenden Schnitten überzeugt man sich, dass die Schichte der kernhaltigen, plattgedrückten Zel- len über der Nagelmatrix eine viel dickere ist, als über dem Nagelbelte und dass sie über der Nagelmalrix in einer schiefen, gefurchten Fläche in die hor- nige Nagelsubslanz übergeht. Die Dicke dieser Schichte nimmt gegen das Nagelbett immer mehr ab, während die Dicke der Nagelsubstanz zunimmt. — Die Grenze zwischen der Schleitnschichte des eigentlichen Nagelbettes und der Nagelsubstanz ist dagegen scharf und eben, ja in den meisten Fällen liegt zwischen diesen eine dünne Schichte (in Chromsäure] aufgelockerter Epider- midalschuppen , welche auch gegen den freien Rand des Nagels an Dicke zu- nimmt (Reichert). Zwischen der Schleimschichte der Nagelmatrix und dai-Nagelwurzel gioht](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21907341_0660.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)