Syphilis und Auge : nach eigenen Beobachtungen / von Dr. Alexander.

  • Alexander, Louis.
Date:
1889 [i.e. 1888-1889]
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Credit: Syphilis und Auge : nach eigenen Beobachtungen / von Dr. Alexander. Source: Wellcome Collection.

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    werden; die Hornhaut ist wieder klar und glänzend und zeigt eine nur bei seitlicher Beleuchtung sichtbare centrale Trübung, welche das Sehen so wenig stört, dass Ja eg er 1 wieder fliessend gelesen wird, die Tension des Bulbus ist normal, die Pupille reagirt gut auf Lichteinfall — kurz, von den früheren Krankheitssymptomen ist nichts mehr nach- weisbar. Auch jetzt, nachdem Patient wieder seit 1 Jahr seinen schwierigen und anstrengenden Berufsgeschäften nachgegangen, ist nach brieflicher Mittheilung von den früheren luetischen Erscheinungen nichts mehr wiedergekehrt. — Wir haben es also in diesem Falle mit einer totalen Lähmung des I. Astes des linksseitigen Trigeminus und einer unvollständigen im Bereiche der beiden anderen Quintus-Aeste zu thun. Da Cerebralerscheinungen vollkommen fehlten, die übrigen Hirnnerven ebenfalls intakt befunden wurden, so musste der Sitz des Leidens mehr peripher gesucht werden; die sicht- und bis in die Tiefe der Orbitalhöhle fühlbare Knochenauftreibung des oberen Orbitalrandes führte sicherlich zu pathologischen Yeränderungen im Bereich des Eamus ophthalmicus Kervi Quinti, die sich dann bis zum Grangiion Gasseri erstreckten und von hier aus die neuropara- lytischen Veränderungen der Hornhaut verschuldeten. Cessante caussa cessat effectus. Nachdem die Periostitis des linken Orbital- daches beseitigt war, bildeten sich auch die Lähmungserscheinungen im Bereiche des Quintus zurück und damit war dann die Möglichkeit zur Heilung der Keratitis neuroparalytica gegeben. Einer zweckmässigen Behandlung pflegen indessen auch die scheinbar schwierigsten Fälle syphilitischer Periostitiden der Orbital- wandungen nicht zu widerstehen, sondern allmäliger Rückbildung entgegenzugehen. Ich wäre im Stande, eine ganze Reihe derselben dem Leser hier vorzuführen, fürchtete ich nicht, dessen Geduld auf eine unerlaubte Probe zu stellen, zumal dieselben fast ausnahmslos einen den nicht syphilitischen, den genuin entstandenen Fällen von Periostitis durchaus analogen Verlauf zu nehmen pflegen. — Kommt es indessen nicht zur Resorption und Rückbildung, tritt Zerfall des Infiltrates ein, so sind Eiterung, Durchbruch des Eiters und cariöse Zerstörung einzelner Knochenparthien die unausbleibliche Folge. Wir haben es hiebei mit zwei Möglichkeiten zu thun: der Eiter findet einen spontanen oder künstlichen Abfluss in die Nebenhöhlen resp. nach aussen, oder aber derselbe senkt sich in das orbitale Bindegewebe, um von hier aus weitere Folgezustände zu veranlassen. Von jedem dieser beiden möglichen Ausgänge Anden wir Beispiele