Die Krankheiten des Magens : klinisch und mit besonderer Rücksicht auf Hygiene und Therapie / von H. Lebert.

  • Lebert, Hermann, 1813-1878.
Date:
1878
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Credit: Die Krankheiten des Magens : klinisch und mit besonderer Rücksicht auf Hygiene und Therapie / von H. Lebert. Source: Wellcome Collection.

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    tirende, den öfters pseudo-intermittirenden Anfang abgerechnet. Die Remissionen selbst sind aber sehr ungleich und zwar in der gleichen Curve, von wenigen Zehnteln bis 1,5° und mehr schwankend, im Mittel von 1 °; selbst steil remittirende Phasen können mit schwach remitti- renden wechseln. An die Remissionen schliessen sich auch pseudokritische, selbst sehr bedeutende Abfälle an, in denen trotz des Herabgehens um 2 ° und mehr, doch das Fieber wieder steigt und noch Tage lang fort- dauern kann, bevor es zur Krise oder Lyse kommt. Während sonst bei infectiösen Krankheiten die kritische Defer- vescenz oder die langsame Lysis die Regel ist, kommen beide bei unserer Krankheit nicht selten vor, letztere freilich häufiger, aber erstere doch noch häufig genug, 17mal in 41 Curven, was die aus- gesprochene kritische Tendenz bekundet. Rechnen wir einige abortive Fälle ganz ab, in denen schon am 3. Tage das Fieber trotz seines heftigen Beginnes definitiv geschwun- den war, so haben wir für die 2. Hälfte der ersten Woche fast die Hälfte der Tage des Krisenanfangs, 8 im Ganzen, dann 4 bis zu vollendetem 11. Tage und 5 vom 13.—15. Tage. An bestimmte Tage sind die Krisen nicht gebunden, wiewohl zufällig einzelne stärkere Proportionen zeigen. Man kann also annehmen, dass die in der ersten und zweiten Woche günstig verlaufenden Fälle am ehesten kritisch sich entscheiden. Nur höchst ausnahmsweise ist der kritische Abfall rasch beendet in 12 oder 24 Stuuden, am häufigsten dauert er 48—72 Stunden, seltener 3x/2 — 4 selbst 5 Tage. Dieses mögliche Protrahirtsein des kritischen Processes ist übrigens bei sehr verschiedenen Krankheiten häufig und spricht gegen die Ueber treibung des Hauptwerthes des kritischen Tages. Die Abfallsmenge des kritischen Processes beträgt zuweilen nur 1,2°—1,3°—2°, besonders wenn die Maximaltemperatur 39 nicht oder nur wenig überschritten hat. Sonst ist der Abfallswerth gewöhnlich 2—4° im Ganzen, übersteigt jedoch diese Zahl selten, so 4,7° einmal; besonders nach bedeutender vorkritischer Steigerung wird er grösser. Selbstverständlich kommt es nach vollendeter Krise noch mehrfach zu geringen Nachsteigerungen der Wärme, welche jedoch 37,5° und 38° nur sehr selten und vorübergehend übersteigen. Die Lysis, das langsame Herabgehen der Temperatur mit Vor- bereitung zur Convalescenz und Genesung ist, wie wir gesehen haben, häufiger als die kritische Defervescenz; indessen mögen wohl hier in verschiedenen Lokalitäten und Epidemieen verschiedene Verhältnisse stattfinden. In der ersten Woche findet dieser Abfall in massig, wie in höher febrilen Fällen statt, im Ganzen 6mal; dagegen kommen 11 Fälle