Atlas der äusseren Erkrankungen des Auges : nebst Grundriss ihrer Pathologie und Therapie / von O. Haab.

  • Otto Haab
Date:
1900
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Credit: Atlas der äusseren Erkrankungen des Auges : nebst Grundriss ihrer Pathologie und Therapie / von O. Haab. Source: Wellcome Collection.

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    kranke sind zwar oft transportabel resp. reisefähig, aber nicht immer, sei es dass der Erkrankungsprozess, wie z. B. bei gewissen Formen des Glaukoms, den Kranken zu sehr durch Schmerz, Brechen etc. mitnimmt, sei es dass es sich z. B. um Neugeborene handelt, welche die Angehörigen in der Regel nicht gern auf Reisen schicken, sei es dass andere äussere Verhältnisse, wie hohes Alter, Armut etc. das Reisen erschweren oder dass eine gleich- zeitige andere schwere Erkrankung das Augenleiden be- gleitet und das Transportieren zur Unmöglichkeit macht. In vielen Fällen ist auch der Ze i t v erlust, welcher durch das Aufsuchen eines entfernt wohnenden Spezialisten verursacht werden kann, gleichbedeutend mit einem Schaden, der nicht mehr gut zu machen ist, weil die richtige Therapie einen verhängnisvollen Aufschub er- fährt und die Krankheit mittlerweile Verwüstungen an dem zart gebauten Organ verursachen kann, welche nachher die geschickteste Hand nicht mehr gut zu machen im Stande ist. Ich habe vorhin darauf hingewiesen, dass beim Stu- dium der Augenerkrankungen an unser untersuchendes Auge hohe Anforderungen gestellt werden. Nicht minder ist das der Fall bei der Ausübung der Ophthalmo- therapie. Bevor wir daher der Methode näher treten, nach der wir am zweckmässigsten die ophthalmologische Untersuchung durchführen, sei ihrem Haupthilfsmittel, dem Sehapparat des Untersuchers eine kurze Betrach- tung gewidmet. Denn ich habe oft schon beob- achtet, wie Mediziner, die sich der Augen- heilkunde spezieller zuwenden wollten, all- zu wenig- berücksichtigten, dass für diese medizinische Disziplin eine vorzügliche Seh- schärfe unerlässlich ist. Allerdings kann ia bei der Untersuchung der vorderen Partie des Auges die Loupenvergrösserung einigermassen die mangelhafte Sehschärfe ausgleichen, aber bei der ophthalmoskopischen Untersuchung bleibt der weniger gut vSehende gegenüber dem Scharfsichtigen unfehlbar l*