Lehrbuch der Anatomie des Menschen / von C. Langer.

Date:
1865
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Credit: Lehrbuch der Anatomie des Menschen / von C. Langer. Source: Wellcome Collection.

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    fällt das Bein nur in drei Abtheilungen, in den Ober Schenkel, Fe- mur, den Unterschenkel, Crus, und den Fuss, Pes; an diesem werden die Fuss Wurzel, Tarsus, mit der Ferse, Calx, der Mittel- tuss, Metatarsus, und die fünf Zehen unterschieden; die erste oder grosse Zehe heisst Ilalux. Die Gelenksfuge zwischen Ober- und Unterschenkel bildet das Knie, Genu. Die Vorsprünge am Fussgelenke werden ebenfalls Knöchel genannt. Die Bezeichnungen: Hand- und Fussrücken, Hand- und Fusssohle, Palma, Planta, sind all- gemein verständlich. In den Höhlen des Rumpfes und Kopfes sind die Organe für die Ernährung und Fortpflanzung, die Sinnesapparate und das cen- trale Nervensystem, und zwar nach einem durch die ganze Wirbelthier- reihe durchgreifenden einheitlichen Plane untergebracht. Die Rumpfwan- dungen bilden nämlich zwei Röhren, welche die genannten Organe und Apparate in der Art geschieden aufnehmen, dass das dorsale Rohr das centrale Nervensystem, das ventrale die Organe der Ernährung und Fortpflanzung einkapselt; das dorsale Rohr heisst deshalb auch das animale, das ventrale das vegetative Rohr. In Folge der aufrechten Haltung des Menschenleibes kommt das dorsale Rohr nach hinten, das ventrale nach vorne zu liegen. Am Kopfe knicken beide Rohre nach vorne um, und das Nervenrohr wird zum obern, das Eingeweiderohr zum untern. Den grössten Umfang erreicht das ventrale Rohr im Rumpfe, wo es sich zur Brust und Bauchhöhle erweitert, das dorsale Rohr aber im Kopfe, wo es zur Hirnkapsel wird. In die Wände des ventralen Rohres sind auch die Hüften einbezogen. Die zwei Paar Extremitäten sind solide Anhänge des Rumpfes, und stehen nur durch die Ausläufer des Gefässsystems und die Leitungs- apparate des Nervensystems mit den zum Leben unumgänglich noth- wendigen inneren Organen der Rumpfhöhlen in Verbindung; sie sind ausschliesslich Bewegtingsorgane, bestimmt, theils die Locomotion des Leibes zu vermitteln, theils als Instrumente nach aussen verwerthet zu werden. Dem aufrechten Gang haben wir es zu verdanken, dass die oberen Extremitäten vollständig entlastet sind und in Folge dessen eine allseitig ausgreifende Verwendbarkeit erlangen. Der Leib lässt sich durch eine senkrechte Medianebene in eine linke und rechte Körper hälfte theilen; beide Hälften sind einander ganz gleich, doch topisch verschieden, und verhalten sich zu ein- ander, wie das vor einem Planspiegel aufgestellte Object zu seinem Spiegelbilde; sie sind mit Bezug auf die Medianebene, also seitlich, symmetrisch. Die Medianebene kann deshalb auch die Symmetrie- ebene des Leibes genannt werden. So wenig sich einerseits über das Zweckliche der typischen Wirbel- thieranlage Vorbringen lässt, so lässt sich doch andererseits mit Be- stimmtheit behaupten, dass die seitliche Symmetrie für den Wirbelthier- leib ein mechanisches Postulat ist. Denn dieser repräsentirt einen Be- wegungsapparat, dessen Bewegungsebene die Symmetrieebenc des Leibes ist. Es musste die bewegende Kraft, ihre Angriffsweise, die Schwere uud schon wegen des Widerstandes auch die äussere Form beiderseits gleich