Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studirende und Ärzte / von C. v. Kahlden.

  • Kahlden, C. v. (Clemens von), 1859-1903.
Date:
1890
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Credit: Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studirende und Ärzte / von C. v. Kahlden. Source: Wellcome Collection.

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    Für die Anwendung der Färbemittel lassen sich folgende allgemeine Grundsätze aufstellen: 1) Alle Farbflüssigkeiten müssen vor dem jedesmaligen Gebrauch filtrirt werden. Es ist deshalb praktisch, jede Flasche für sich mit einem kleinen Glastrichter, in dem ein Filter steckt, zu verschliessen. Dieses Filter kann dann für die betreffende Farblösung meist 4-b Wochen lang gebraucht werden. 2) In der Farbflüssigkeit müssen die Schnitte möglichst ausgebreitet liegen und es dürfen nicht mehrere Schnitte fest über einander liegen, weü sonst oft einzelne Stellen noch nicht hinreichend gefärbt sind, während andere Stellen, die ausgiebiger mit der Farblösung in Be- rührung gekommen sind, schon genügend oder sogar uberfarbt sind. Es empfiehlt sich daher auch, die Schnitte in der Farblösung mit der Nadel oder durch Anblasen der Flüssigkeit vorsichtig hin und her zu bewegen. Vor Allem ist es aber auch wichtig, dass man hinreichend grosse Schalen und reichliche Mengen von Färbefiüssigkeit anwendet, die nach dem jedesmaligen Gebrauch zurückgegossen und aufbewahrt werden kann. 3) Die zur Erzielung einer guten Färbung nothwendige Zeit ist keine ganz unveränderliche; sie schwankt vielmehr immer innerhalb ge- wisser, wenn auch meist enger, Grenzen. Es ist dabei nicht nur das Alter der Färbeflüssigkeit von Einfluss, indem ältere Färbeflüssigkeiten oft schneller und. intensiver färben als frisch bereitete, sondern es spielt auch die Art der Härtung und Conservirung, sowie namentlich das Alter des Präparats eine Rolle. Aeltere Präparate färben sich oft langsamer und weniger intensiv als frischere. Schliesslich zeigen auch die Zellen der einzelnen Organe ein etwas verschiedenes Verhalten Farbstoffen gegenüber. Man kann aber oft auch bei schwieriger zu färbenden Objecten die Färbung erreichen: a) durch längere Einwirkung der Farblösung bis zu 24 Stunden; b) durch stärkere Concentration der Farblösung; c) durch Erwärmen der Farblösung, namentlich durch längeres Färben bei Brütofentemperatur. 4) Das Auswaschen der Schnitte, meist in destillirtem Wasser, muss auf das sorgfältigste und so lange vorgenommen werden, bis das Wasser keinen Farbstoff mehr annimmt. Auch nach dem Auswaschen ist es oft nützlich, die Schnitte noch mehrere Stunden lang in reichlichem destil- lirtem Wasser zu belassen. Die Schnitte werden dann, abgesehen von einzelnen Ausnahmen, entweder in Glyzerin oder in Kanadabalsam untersucht und conservirt. Daraarharz ist als Einschluss nicht zu empfehlen, namentlich nicht für Hämatoxylinpräparate. In Glyzerin kann der Schnitt sofort aus dem destillirten Wr asser übertragen werden. Hämatoxylinpräparate müssen aber erst längere Zeit ausgewässert sein, ehe man sie in Glyzerin einlegen kann. Man bedient sich auch dazu passend des Spatels. Das überflüssige Wasser wird mit Flicsspapier abgesaugt. Oft ist es bequem, zunächst den Schnitt in Wasser auf den Objectträger zu bringen, dieses mit Fliesspapier zu entfernen und dann erst Glyzerin zuzugeben. Mau kann dann die nöthige Menge des Glyzerins besser bemessen. Will man den in Glyzerin eingelegten Schnitt aufbewahren, so muss