Zur Kenntnis des Darmkrebses ... / vorgelegt von Carl Kompe.

Kompe, Carl.

Date:: 1883

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Credit: Zur Kenntnis des Darmkrebses ... / vorgelegt von Carl Kompe. Source: Wellcome Collection.

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Was das makroskopische Verhalten der Darmkrebse an¬ geht, so ist wie bei allen anderen Carcinomen der von der Schnittfläche mit dem Messer leicht abzustreifende milchige Saft geradezu pathognomisch. Es verdient auch erwähnt zu werden, dass diphtheritische Enteritis mit Ausgang in stricturirendes Darmgeschwür und * Darmkrebs anatomisch und klinisch sehr schwer zu differen- ziren sind; die Diagnose kann nur durch das Mikroskop sicher gestellt werden. Die Aetiologie der primären Darmkrebse ist im Ganzen noch dunkel. Baillie spricht als disponirendes Mo¬ ment die stärkere Drüsenentwickelung und leichtere Verletz¬ barkeit des Darmes vor anderen Organen an. Dass sich Krebse an Stellen, wo ein Irritationszustand vorhanden ist, also auf bereits pathologisch verändertem Boden, gerne entwickeln, ist bekannt. Nach v. Winiwarter verdanken 25,5 Proc. aller Krebse ihre Entstehung einem localen Beize, wie chronisch entzündeten Herden, eiternden Geschwürflächen etc. Wald- eyer6) führt einen Fall an, wo 3/4 Jahre nach einer Ovario- tomie ein Dünndarmkrebs den Tod verursachte. Eine Dünn¬ darmschlinge und das grosse Netz waren mit der alten Bauch¬ narbe verwachsen, ebenso ein Convolut carcinomatöser Dünn¬ darmschlingen mit den Stielresten des exstirpirten Ovarial¬ kystoms. Auch Birch-Hirschfeld macht auf den Ursprung der Darmkrebse aus entzündlicher oder mechanischer Beiz- wirkung aufmerksam. Die Thatsache, dass mindestens 4/s aller Darmkrebse im Dickdarm ihren Sitz haben, weist mit aller Bestimmtheit darauf hin, dass hier neben vorangegangenen entzündlichen Processen, die namentlich im Mastdarm so häufig Vorkommen, der Darminhalt als aetiologischer Factor eine Bolle spielt. Die reizende Beschaffenheit des kothigen Dickdarminhaltes, 0) Spiegelberg, Monatsschrift für Geburtskunde, 1866,