Zur Kenntnis des Darmkrebses ... / vorgelegt von Carl Kompe.

Kompe, Carl.

Date:: 1883

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Credit: Zur Kenntnis des Darmkrebses ... / vorgelegt von Carl Kompe. Source: Wellcome Collection.

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81 Krankengeschichten zeigen. nicht selten vor, dass alle ob- jectiven Erscheinungen fehlen, und nur dumpfe Schmerzen im Unterleib und Unregelmässigkeit im Stuhl die einzigen Klagen des allmählich verfallenden oder längere Zeit in völ¬ liger Euphorie bleibenden Patienten sind. Auch wenn bereits ein Tumor in der Abdominal höhle zu fühlen ist, so kann eine Verwechselung mit andern Leiden Vorkommen, z. B. mit Milz¬ oder Ovarialtumoren, Perityphlitis, peritonitischen Exsudaten, ja selbst mit Kothgeschwülsten. Hier muss die Anamnese des betreffenden Falles einiges Licht geben oder zur Diffe- rentialdiagnose von Kothtumoren eine consequente Laxircur. Findet man in den Dejectionen Krebspartikel, so ist jeder Zweifel gehoben, leider kommt dies aber nicht oft vor. Die erste und wichtigste Aufgabe ist eine genaue Unter¬ suchung des Abdomens durch die physikalischen Hilfsmittel. Hierfür ist die Rückenlage des Pat. bei mässig erhöhtem Körper und leicht gebeugten Hüftgelenken am zweckmässigsten. Bei der Inspection achte man besonders auf die Form und Vergrösserung des Bauches: ein abgegrenzter Tumor promi- nirt, während ein freier Erguss in der Rückenlage den Bauch in die Breite vergrössert. Ist ein Tumor vorhanden, so prüfe man ihn auf seine Elasticität, Fluctuation, Härte oder Weich¬ heit und wende bei Verdacht auf einen Tumor im Colon des- cendens auch die combinirte Methode per anum oder vaginam an. Seit S i m o n 8) ist die intraabdominelle Untersuchung, bei der in Narcose eine Hand in’s Rectum eingeführt wird, als relativ ungefährlich erkannt worden. Der Sphincter ani erlaubt ohne Schaden eine Erweiterung bis zu 25 cm im Um¬ fang. Im Nothfall incidirt man den Sphincter an seiner hinteren Raphe. Doch ist diese Untersuchungsmethode nur nach ganz speciellen Indicationen vorzunehmen. Daher wird 8) Albert, Diagnostik der chirurgischen Krankheiten. 1882. pag. 287—88.