Pathologisch-histologische Studie über eine seltene Combination von Sarkom und Carcinom der Nasenhöhle ... / vorgelegt von Heinrich Klein.

  • Ḳlain, Reʼuven Ḥayim ben Tsevi Dov.
Date:
1898
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Pathologisch-histologische Studie über eine seltene Combination von Sarkom und Carcinom der Nasenhöhle ... / vorgelegt von Heinrich Klein. Source: Wellcome Collection.

    25/36 (page 25)
    Dezember 1894 war diese vollkommen verstopft und entleerte sanguinolenten, stark fötiden Eiter. Mitte Februar 1895 war der Nasenrücken links leicht aufge- tiieben. Die linke Nase und der Nasenrachenraum waren vollkommen mit einem breiweichen, rot durch¬ scheinenden Tumor ausgefüllt. Dieser schien vom hinteren Teile des Septums und dem Nasenboden aus¬ zugehen. Aut den Vorschlag einer umfassenden Ope¬ ration ging Patientin nicht ein. Wiederholte Versuche, die Nasenatmung frei zu machen, die auf dringendes Bitten der Patientin unternommen wurden, hatten immer nur kurzen Erfolg; die Geschwulst wuchs zusehends rasch nach. Im Nasenrachenraum stiessen sich wieder¬ holt spontan taubeneigrosse Stücke ab. Am linken Nasenloch wurden zweimal solche abgebunden, die der Patientin bis über den Mund hingen. Grosse Dosen Arsen hatten keinen Erfolg. Gegen die heftigen Schmerzen, die Patientin ständig im ganzen Kopf fühlte, und die ihr den Schlaf raubten, brachte Morphium nur wenig Erleichterung. Bei jedem Eingriff, oft auch beim Husten und Niessen, traten heftigste Blutungen auf. Es stellte sich beiderseits Mittelohrkatarrh ein, der das Gehör stark herabsetzte. Mitte Mai liess Patientin wegen Zahnschmerz den linken oberen I. Molaris ziehen. Aus der Alveole wuchs rasch die Geschwulst hervor; Ende Mai brach sie in der Gegend des linken Thränensackes durch die Haut, Mitte Juni durch den harten Gaumen in den Mund, Ende Juni durch die Haut oberhalb des linken innern Augenwinkels. Es entwickelte sich links ein Ulcus corneae, durch welches am 15. Juli die Iris prolabierte. Wie in der Nase ver¬ fiel der Tumor auch an den durchgebrochenen Stellen rasch der Fäulnis, die Jauche floss in einem ständigen Strom, der sich durch Verbandstoffe nur teilweise auf¬ saugen liess, über Gesicht und Hals. Sie verpestete