Ueber die Structur und die chemischen Eigenschaften der thierischen Bestandtheile der Knorpel und Knochen / von J. Müller.

  • Müller, Johannes.
Date:
[1836]
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die Structur und die chemischen Eigenschaften der thierischen Bestandtheile der Knorpel und Knochen / von J. Müller. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    56/56
    dialer Richtung hyaliniscli bleiben. Diese Ossificationcn sind so vollständig, wie bei einem Knochenfisch; aber aufser dem pflasterförmigen Knorpel giebt es am Skelet der Haifische und Rochen keine Theilc, welche ossifici- ren, als die Wirbelkörper, und nur selten, wie bei Zy- gaena, ossificiren auch die Bogen der Wirbel. Das Ge- webe dieser Knochensubstanz ist feinzeilig oder spongiös; ich weifs nicht, ob hier die kleinen Höhlen geschlos- sen sind oder unter einander Zusammenhängen. Nur am Rande und an der Höhle der Wirbelfacetten hat der Knochen eine faserige Structur, so zwar, dafs die Fasern hier und da zusammenzuhängen scheinen und in der Rich- tung der Peripherie des Wirbels verlaufen. II. Chemische Eigenschaften. Die thierische Ma- terie, welche in dem ossiticirten Knorpel der Wirbel- körper enthalten ist, entfernt sich vom Knorpelleim und nähert sich einigermafsen dem gewöhnlichen Leim. Das nach Ausziehen der Kalkcrde durch verdünnte Salzsäure, nach sehr langem Kochen erhaltene Extract aus Wirbcl- körpern vom Hammerfisch, die vorher von allen knorpe- ligen Theilen vorsichtig befreit waren, w’urde nicht von Essigsäure und Alaun gefällt. Das Extract gelatinirte nicht. In Hinsicht des Kalkerdegehalts des Knorpels der Knorpelfische mufs man wohl zwischen dem hyalinischen und dem ossificirten der Haifische und Rochen unter- scheiden. Ghevreul fand in dem bläulichen halbdurch- sichtigen Knorpel von Squalus peregrinus nur äufserst wenig Kalkerde. Sowohl das Resultat der Analyse, als die Angabe, dafs der Knorpel bläulich, halbdurchsichtig und biegsam war, beweisen, dafs der von Ghevreul untersuchte Knorpel blofs hyalinischer war. Der pflasterförmige Knorpel der Haifische und Rochen, und der ganz ossifi- cirte Knorpel der Wirbelkörper dieser Thiere enthält aber sehr viel Kalkcrde. Diefs liefs schon die Festig-