Psychiatrie : Klinik der Erkrankungen des Vorderhirns begründet auf dessen Bau, Leistungen und Ernährung : 1. Hälfte / von Theodor Meynert.

  • Meynert, Theodor, 1833-1892.
Date:
1884
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Credit: Psychiatrie : Klinik der Erkrankungen des Vorderhirns begründet auf dessen Bau, Leistungen und Ernährung : 1. Hälfte / von Theodor Meynert. Source: Wellcome Collection.

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    Ueber das rasirte Feld des Streifenhügels weg, gehen die Projectionsbündel in die Gürtelschicht (Fig. 21 Z) des Sehhügels (l'h) über. Die vordersten Einstrahlungen aus dem Stirnlappen sind an der Eintrittsstelle in den Thalamus maskirt. Dies geschieht durch einen Theil der Gürtelschicht, welcher aus der Änsa peduncularis quer über die basale Seite des Hirnschenkels vornehmlich aus dem Schläfelappen an das vordere Ende des Thalamus tritt (Fig. 21 ajp). Die Bündel aus dem Stirnlappen treten übrigens ersichtlich nicht auf kurzem Wege radiär in das Stratum zonale des Sehhügels ein, mindest nicht die oberflächlichen, sondern verlaufen vor dem Eintritt in mehr longitudinalen Richtungen, theils durch den Streifenhügel (Fig. 21 ne), theils am äusseren Rande des letzteren (Fig. 21 o). Der Streifenhügel als untere Wand des Vorderhornes liegt auf der unteren Balkenfläche, der oberen Wand des Vorderhornes nicht, wie im Affengehirn Fig. 6, unmittelbar auf. Nach aussen vom Streifenhügel, beziehungsweise seinem rasirten Felde (Fig. 21), zeigt sich eine senkrechte niedrige Aussenwand des Vorderhornes. Die Wand besteht nach Abziehen ihres Ependyms aus longitudinalen Bündeln, welche von der Rinde der senkrechten Oberfläche des Stirnlappens kommen und aussen vom Streifenhügel laufend hinter der Mitte der Sehhügellänge mindest zum Theil in dessen Güi'tel- Schicht übergehen. Hieraus ergibt sich, dass Bündel des Projections- sjstems aus dem Stirnlappen auch Verbindungen mit weit nach hinten gelegenen Theilen z. B. des Thalamus eingehen. Hinter dieser Formation ziehen streng radiäre starke Bündel in tiefere Schichten des Sehhügels, welche am meisten den Namen von Stäben (Stab- kranz) verdienen. Vieussenius nannte die gesammten, hier den Sehhügel um- gebenden Bündel die grosse Strahlen sonne (Grand soleil rayonnant); doch ist, wie ersichtlich, der Verlauf keineswegs so einfach radiär. Aus den vorderen Antheilen des Schläfelappens, begeben sich nach aussen vom Mandelkern Strahlungen zum hinteren Umfang des Seh- hügels und bekleiden ihn mit einer Gürtelschichte (gerade Schläfe- bündel T). Auch von dem Hinterhauptlappen laufen Bündel gegen den Sehhügel, welche nach einem geradlinigen Verlaufe sich, aufwärts gekrümmt unter der eben besprochenen hinteren Gürtelschichte in etwas tiefere Lagen des Sehhügels verlieren. Diese Bündel bilden unterhalb der Scheitelstrahlungen und aussen von der Balkentapete eine weit unter den Sehhügel reichende Markwand, welche basal mit der ganzen Länge der Occipito-Temporal-Fläche parallel ist. Die Breite, in welche sie innerhalb dieser Fläche fallen, scheint der Spindelwindung zu entsprechen. Sofern aus dieser oder der dritten