Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von Dr. H. Thierfelder.

  • Hoppe-Seyler, Felix, 1825-1895.
Date:
1909
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Credit: Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von Dr. H. Thierfelder. Source: Wellcome Collection.

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    säure und Capronsäure, aus der Fraktion 220—260° die Caprylsäure zu gewinnen; der bei 260—280° übergehende Teil gibt die Caprinsäure. Die Capronsäure kann durch Waschen mit Wasser von Buttersäure be- freit werden (vergl. § 73 A). 68. Laurinsäure C12H2402, Myristinsäure C14H2802. Diese Säuren ch3 ch3 finden sich in geringen Mengen wie es scheint im Wallrath, in der Butter, (ch2)10 (ch2)12 im Frauenmilchfett, vielleicht auch in den übrigen Fetten als Glycerin- cooh cooh Verbindungen. Myristinsäure wurde auch im verseiften Fett des Chylus (Erben1), der Dermoidcysten, im verseilten Wollfett der Schafe (Darm- staedter und Lifschütz2) und im verseiften Dorschleberöl (Bull3) nach- gewiesen und auch aus der Rindergalle (Lassar-Cohn4) erhalten. Beide sind fest, die Laurinsäure ist in heissem Wasser noch ein wenig löslich, die Myristinsäure nicht mehr. Die Laurinsäure lässt sich noch mit Wasserdämpfen destillieren, die Myristinsäure nur noch in Spuren. Charakteristische Reaktionen fehlen gänzlich. Aus dem verseiften Aetherextrakt der Bürzeldrüse von Gänsen erhielt Röhmann5) ein Fettsäuregemisch, dessen Zusammensetzung, Siedepunkt usw. zu der Annahme stimmte, dass ein Gemisch von Laurin- und Myristinsäure vorlag. Indessen unterschied es sich insofern, als es bei Zimmertemperatur flüssig war und optisch aktiv. Für die Acetonlösung [a]D —25,9°— 26,3°. Die Bariumsalze waren in Alhohol, die Blei- und Silbersalze in Aether löslich. 69. Palmitinsäure C16H3202, Stearinsäure C18H3602. Das im Unter- Vorkommen, hautbindegewebe, sowie an anderen Orten des menschlichen Körpers und ^ ^ bei Tieren abgelagerte Fett enthält ausser Oelsäure hauptsächlich Palmitin- ((|H2)l4 ((fH^16 säure und Stearinsäure in ihren Glycerinverbindungen, ebenso sind beide C00H C00H reichlich in der Butter, im Frauenmilchfett in Verbindung mit Glycerin, im Wallrath in Verbindung mit Cetylalkohol enthalten, in den Lecithinen und andern Phosphatiden in Verbindung mit Glycerinphosphorsäure und Cholin, im Wollfett in Verbindung mit Cholesterinen. Palmitinsäure kommt reichlich im Bienenwachs an Myristylalkohol gebunden vor. Sie finden sich in der Galle (Lassar-Cohn6), auch pathologische Fettbildungen enthalten beide. In Ver- bindung mit Kalk finden sich beide Säuren in den Fäces und im Leichen- fette (Adipocire), wahrscheinlich in Verbindung mit Natron im Blutserum und den Transsudaten, auch im Eiter und im normalen Menschenharn (Hybbinette7) in ganz geringer Menge. Stearinsaurer Kalk wurde auch einmal als hauptsächlichster Bestandteil eines menschlichen Gallensteines gefunden (Fouquet8). Im freien Zustande treten sie in zersetztem Eiter, zerfallenen käsigen Tuberkelmassen auf. Beide Säuren sind geruch- und geschmacklose krystallmische Massen. Eigenschaften. 1) H.-S. 30. 436. (1900.) 2) B. 20. 618. (1896.) 3) B. 39. 3570. (1906.) 4) H.-S. 17. 67. (1893.) 5) B. Ph. P. 5. 110. (1904.) 6) H.-S. 17. 67. (1893.) 7) Skand. A. Ph. 7. 380. (1897.) 8) Ref. Maly’s Jbr. 1896. 470.