Fieber- und Infektionstherapie : ausgewählte Beiträge, 1887-1935 mit verknüpfenden und abscliessenden Bemerkungen / Julius Wagner-Jauregg.

  • Wagner-Jauregg, Julius, 1857-1940.
Date:
1936
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Credit: Fieber- und Infektionstherapie : ausgewählte Beiträge, 1887-1935 mit verknüpfenden und abscliessenden Bemerkungen / Julius Wagner-Jauregg. Source: Wellcome Collection.

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    ist durch eine Reihe zuverlässiger Beobachter, von denen z. B. H e b r a anzuführen wäre, wohl verbürgt, und ganz un¬ bestreitbar ist endlich die Tatsache, dass manche Geschwülste durch ein Erysipel zum Schwinden gebracht worden sind. Auch von den akuten Exanthemen ist bekannt, dass sie be¬ stehende chronische Hautkrankheiten zum Schwinden bringen. Endlich ist ja von fieberhaften Erkrankungen bekannt, dass sie häufig in der Weise auf den Organismus einwirken, dass nach dem Überstehen einer solchen Krankheit eine auf¬ fallende Kräftigung des ganzen Organismus, eine bedeutende Hebung des Ernährungszustandes eintritt, bei Kindern oft das Wachstum danach ganz rapide Fortschritte macht. Einige Autoren sind geneigt, dem Fieber, i. e. der Er¬ höhung der Körpertemperatur, eine besondere Wirkung auf den psychischen Zustand zuzuschreiben, und es lässt sich diese Ansicht für eine Reihe von Fällen mit den Tatsachen verein¬ baren, nämlich für jene Fälle, wo gleich mit dem Einsetzen des Fiebers eine Besserung des psychischen Zustandes eintrat, die, wie so häufig in veralteten unheilbaren Fällen, überhaupt nur solange andauert, als das Fieber währt; gleich mit dem Aufhören des Fiebers tritt dann wieder der alte geistesgestörte Zustand ein. Ganz und gar ist aber diese Ansicht unzutreffend für jene Fälle, die besonders bei den dauernden Heilungen häufig sind, in denen die psychische Besserung eigentlich erst nach Ablauf der fieberhaften Erkrankung, also bei einem Typhus in der Rekonvaleszenz, bei einem Erysipel in der Desquamation etc. eintritt, Fälle, in denen im Beginne der fieberhaften Erkrankung oft sogar eine Verschlimmerung des psychischen Zustandes beobachtet wird. Viel hat man auch die Vasomotoren zur Erklärung dieser Tatsache herbeigezogen: es sollten bald anämische Zustände des Gehirns durch die fieberhafte Erkrankung behoben, bald wieder hyperämische Zustände durch die dem Fieber folgende