Die Heilung der Tuberkulose durch Kreosot / von Julius Sommerbrodt.

  • Sommerbrodt, Julius, 1813-1903.
Date:
1893
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Credit: Die Heilung der Tuberkulose durch Kreosot / von Julius Sommerbrodt. Source: Wellcome Collection.

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    Kranke haben ohne jede andre Arznei als das Kreosot den Hustenreiz verloren, ein Moment, auf das ich grossen Wert lege, weil der habituelle Gebrauch von Narkotizis den Kranken oft genug zu ihrem Hauptübel noch ein zweites gebracht hat. Vielleicht hängt damit z. TL auch die Wahrnehmung zusammen, dass beim ausschliesslichen Kreosotgebrauch die Verbesserung des Appetits bei vielen Patienten eine geradezu erstaunliche ist; aber auch wo vorher nicht wochenlang Morphium gebraucht war, sah ich meist eine sehr vorteil- hafte Steigerung des Appetits, jedenfalls ist a priori der Zustand des Magens für mich niemals eine Kontra-Indikation in betreff des Kreosotgebrauches. Die häufige Verminderung der Bronchialsekretion bei Tuberkulösen erscheint eine der erklärlichsten Folgen dieser Behandlung, aber auch die Nacht- schweisse und das Fieber habe ich dabei ohne Chinin, Aga- ricin etc. aufhören sehen. Aus diesen Beobachtungen geht deutlich hervor, dass auch bei ganz ausgeprägten Erkrankungen der Lunge mit starkem Beteiligtsein des Allgemeinbefindens der Einfluss des Kreosots ein guter ist, wozu noch kommt, dass ich auf das bestimmteste versichern kann, dass die physikalischen Zeichen der Krankheit, ja sogar recht deutliche Dämpfungen der Spitzenregion während der Behandlung oft genug ge- schwunden sind. Ich habe dabei vorzugsweise die Kranken im Auge, welche durchaus nicht in der Lage waren, den Ort, die Wohnung zu wechseln oder den Beruf ganz oder zeitweise aufzugeben. Ich habe es absichtlich vermieden davon zu sprechen, dass ich auf diese Weise Lungentuberkulose „geheilt habe, wohl wissend, dass hierzu eine jahrelange Kontrolle nötig gewesen wäre, die ich nicht ausüben konnte, ich habe aber die Überzeugung, dass in vielen Fällen durch konsequente Durchführung des Kreosotgebrauchs Heilung erzielt werden kann; nur müssen solche Kranke; den Satz befolgen, den ich oft'|und gern ausspreche: „je besser es Ihnen geht, desto mehr müssen Sie für sich thun, ähnlich wie bei an-