Anleitung zur qualitativen und quantitativen Analyse des Harns : sowie zur Beurtheilung der Veränderungen dieses Secrets mit besonderer Rücksicht auf die Zwecke des praktischen Arztes : zum Gebrauche für Mediciner und Pharmaceuten / bearbeitet von C. Neubauer, J. Vogel.
- Neubauer, Carl, 1830-1879.
- Date:
- 1858
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Credit: Anleitung zur qualitativen und quantitativen Analyse des Harns : sowie zur Beurtheilung der Veränderungen dieses Secrets mit besonderer Rücksicht auf die Zwecke des praktischen Arztes : zum Gebrauche für Mediciner und Pharmaceuten / bearbeitet von C. Neubauer, J. Vogel. Source: Wellcome Collection.
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![4) Im normalen Zustande werden naheliin durchschnittlieh auf 1 Aeq. 3CaO, PO5 3 Aeq. 2MgO, PO., entleert. In 100 Theilcn bestehen die gesammten Phosphate durchschnittlich aus 67 p. C phosphorsauier Magnesia und 33 p. C. phosphorsaurem Kalk. 5) Eingenommene Kalksalze gehen nicht oder nur in sehr geringer Menge in den Harn über; die Gesanuntmenge der normal ausgeschiedenen Phosphate erleidet dadurch keine erhebliche Ver- mehrung. 6) In Krankheiten scheint die absolute Menge der Krdphos- phate, so wie das relative Verhältniss zwischen Kalk- und Magnesia- phosphat sehr von der normalen Ausscheidung abzuweichen. Erkennung. Die Erkennung der Phosphorsäure im sauren Hai'ii unterliegt keinen Schwierigkeiten: der sogleich durch Amnion ent- stehende Niederschlag von ausgeschiedenen Erd])hosphaten lässt über die Anwesenheit dieser nicht im Zweifel. Ob aber der Harn ausser der mit dem Kalk und der Magnesia niedergefalleneji Phos- phorsäure noch andere enthält, findet man leicht; sobald man den durch Ammoniak entstandenen Niedei'schlag abfiltrirt und das mit Essigsäure angesäuerte Filtrat mit t^iner geringen Menge Ki$en- chlorid prüft; ein hierdurch entstehender gelblich-wcisser Nieder- schlag wird uns den übrigen Gehalt an Phos})horsäure zu erken- nen geben. ]n einem alkalischen Harn finden wir die Erdphos- phate im Sediment, und wird darüber bei diesen die Rede sein. Will man in dem durch Ammon entstandenen Niederschlage, dei also aus phosphorsaurem Kalk und phosphorsaurer Ammon-Magne- sia besteht; den Kalk von der Magnesia trennen, so löst man den Niederschlag in Essigsäure, setzt etwas Salmiak und darauf eine Lösung von oxalsaurem Ammon hinzu, wodurch der Kalk als oxal- saurer gefällt wird, während die Magnesia in Lösung bleibt und in dem Filtrat durch Zusatz von Ammon wieder als phosphorsaure Ammon-Magnesia niedergeschlagen werden kann. §. 15. Eise n. A. Vorhomme7i, Das Eisen findet sich meistens in äusserst ge- ringer Menge in der Harnasche, und zwar ist es nach G. Harley ein constanter Bestandtheil des Urohaematins, welches beim Glühen eine Asche von fast reinem Eisenoxyd zurücklässt. Enthält ein Harn Blut, so gelingt es leichter, Eisen in der Asche nachzuweisen: man hat dieses Factum benutzt, um in Fällen, avo durchs Micro- scop keine Blutkörperchen mehi* zu finden waren, ihre Gegenwart nachzuweisen. Unsicher ist dieser Schluss aber in mancher Be- ziehung, da auch nach dem Gebrauch von Eisenpräparaten der 4*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21069074_0077.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)