Ueber Geschwülste bei Kaltblütern / Marianne Plehn.

Plehn, Marianne, 1863-1946.

Date:: [1906?]

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Credit: Ueber Geschwülste bei Kaltblütern / Marianne Plehn. Source: Wellcome Collection.

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haben mögen, Schilddrüsenkrebs ist nicht darunter. Und wenn auch einmal einer gefunden werden sollte — die Möglichkeit muss ja zugegeben werden —, die Tatsache wird doch be¬ stehen bleiben, dass die Disposition zur Bildung dieser Ge- schwulstform bei den Salmoniden unendlich viel grösser ist als bei den übrigen Fischen. Die Ursachen hierfür müssen anatomische und physio¬ logische sein, sie müssen in Bau und Funktion der Schilddrüse liegen. Vielleicht gelingt es einmal, sie aufzudecken; damit wäre für die Aetiologie der Geschwülste im allgemeinen etwas nicht Unwichtiges gewonnen. Eine besondere Stellung unter den Tumoren nimmt eine Geschwulst am Ovarium des Frosches ein, von der Ihnen einige Reste zur makroskopischen Betrachtung vor¬ liegen; es sind auch Schnitte unter dem Mikroskop eingestellt. Sie stammt von einem ungewöhnlich grossen Grasfrosch, Rana esculenta, der Anfang September, also ca. 3 Monate nachdem er seine Eier hätte ablegen sollen, getötet wurde. Es hat den Anschein, als ob er in diesem Jahr nicht gelaicht hätte, wenigstens entspricht der Zustand des Ovariums in seinem gesunden Teil genau dem, den man sonst vor der Eiablage findet. Das ist Adelleicht nicht ohne Bedeutung für die Ent¬ wicklung der Geschwülste gewesen. Es fanden sich nämlich deren mehrere; an jeder Seite sass an der Spitze des Ovariums, zwischen diesem und dem Fettkörper ein grosser, weisser, kugliger Tumor, etAva von der Grösse einer Kirsche, und daran anschliessend sassen — auch auf beiden Seiten — noch mehrere kleine, zum Teil zwischen den obersten Eiern. Leider habe ich versäumt, vor dem frischen Präparat eine Skizze des Situs zu machen, und da ich das nicht gern nach der Erinnerung tun wollte, Avobei ja leicht unbeabsichtigte Willkür unterläuft, muss ich mich damit begnügen, auf ein anderes Objekt zu verweisen, das die Situation veranschaulichen soll. Die Ge- schwulst entsprach in ihrer Lage nämlich der des sog. B i d - d e r sehen Organs der Kröte. Sie sehen hier eine männliche und eine weibliche Kröte mit freigelegtem Geschlechtsapparat, Zwischen Hoden resp. Ovarium und Fettkörper sehen Sie den kompakten Körper, dessen Lage die Geschwulst des Frosches einnahm. Wenn man einen Schnitt durch den Tumor betrachtet, so Avird man an einigen Stellen lebhaft, an anderen immerhin deut¬ lich an den Bau eines embryonalen Froschovariums erinnert; eine noch auffallendere Analogie aber besteht zum Bau ge- Avisser Regionen eines reifen Ovariums, in welchem kurz nach öcr Eiablage die Weiterbildung der Keimzellen zu Oogonien