Die hypodermatische Injection der Arzneimittel : nach physiologischen Versuchen und klinischen Erfahrungen / bearbeitet von Albert Eulenburg.

  • Eulenburg, Albert, 1840-1917.
Date:
1865
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Credit: Die hypodermatische Injection der Arzneimittel : nach physiologischen Versuchen und klinischen Erfahrungen / bearbeitet von Albert Eulenburg. Source: Wellcome Collection.

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    sei; bei der Lu er'sehen Spritze lässt mau daher vor dem Ein- stich einen Tropfen Flüssigkeit aus der Mündung der Canüle ausfliessen. Eine blasenförmige Hervortreibung der Haut durch den Druck der eingespritzten Flüssigkeit kommt mitunter an Stellen zu Stande, wo die Haut sehr dünn und verschiebbar, das Zellgewebe schwach entwickelt, straff und mit der unterlie- o-enden Fascie verwachsen ist; alsdann sucht man durch leichtes Streichen mit dem Finger die Injectionsmasse im Unterhautzell- gewebe möglichst gleichmässig zu vertheilen. Ein Regurgitiren der eingespritzten Flüssigkeit wird am sichersten dadurch ver- mieden, dass man noch vor dem Eintreiben derselben die ge- fasste Hautfalte sinken lässt, da man sonst leicht durch Com- pression des zwischenliegenden Bindegewebes mit den Fingern das Ausfliessen befördert. Ein Verschluss der Stichöffnung mit englischem Pflaster etc. ist kaum erforderlich, und höchstens an unbedeckten Theüen (Gesicht) sowie bei etwa eintretender Blutung von einigem Be- lange. Für die Conservirung des Instruments ist die sorgfältige Reinigung seiner einzelnen Theile nach jedesmaligem Gebrauche sehr wesentlich; namentlich muss man in die Canüle eine ent- sprechend feine Sonde (einen steifen Metalldraht) einführen und dasselbe bis zur nächsten Benutzung liegen lassen, um der allmäligen Verengerung des Lumens durch Oxydation vor- zubeugen. — Zum Reinigen der Canüle bediene ich mich eines eckigen rauhen, spitz zulaufenden pfriemenartigen Stilets aus gehärtetem Stahl, welches mit einem kleinen Handgriff versehen ist (s. Ab- bild.). Mit diesem kann man die Canüle viel besser ausputzen, als mit den gewöhnlich beigegebenen glatten und viel zu bieg- samen Sonden. Beiläufig sei nocli des abweichenden Verfahrens von Scholz Erwähnung gethan. Dieser bedient sich einer Anel'sehen Spritze, und zur Anlegung der Hautwunde einer gewöhnlichen chirurgischen Nadel mit lanzettförmiger Schneide; nach gemachtem Einstich zieht ein Assistent die Nadel zurück, worauf das An- satzrohr der Spritze in die kleine Wunde gebracht, die Haut etwas aufgehoben und verschoben und die Flüssigkeit injicirt wird. Abgesehen von der Umständ- sichkeit (Wechsel der Instrumente, Assistenz) und der längeren Dauer dieses Ver- fahrens dürfte bei demselben leicht ein Wiederaustritt der Flüssigkeit zu Stande kommen, indem man mit dem Ansatzrohr der Spritze nicht tief genug in das Zellgewebe eindringt. Der etwaige Vorzug, da*<s die AneTsehe Spritze mehr