Dr. Laurentius Wilde, Leibarzt des Herzogs Albrecht, und die Anfänge der medizinischen Wissenschaft in Preussen / von O. Ehrhardt.

  • Ehrhardt, O. (Oskar), 1873-
Date:
1905
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Credit: Dr. Laurentius Wilde, Leibarzt des Herzogs Albrecht, und die Anfänge der medizinischen Wissenschaft in Preussen / von O. Ehrhardt. Source: Wellcome Collection.

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    Profuit et reliquis tali mortalibus arte, Ut plebi carus nobilibusque foret. Annos et septem decies numeravit euntes, Bique super retulit veris hirundo decus. Cum satur annorum, mundi pertaesus in anis Svaviter extremum vidit obitque diem. Pagina sacra Dei, defunctos esse beatos Omnes in Domino, qui moriuntur, ait, Non dubitamus et hunc caelesti sede potiri Aeternaque Dei cognitione frui, Pectore qui Christum constanter et ore professus Autorem vitae credidit esse suae.^) Axt war aus Frankfurt a. O, gebürtig und dort 1506 als pauper immatrikuliert, 1523 wurde er in Wittenberg Lic. med, und promovierte 1527 als Dr. med. In Wittenberg gehörte er zu den Stipendiaten des Herzogs; dort lernte er auch Luther kennen, der ihn an Briesmann empfohlen hat (24. 8. 1531): ,,Commendo tibi hunc novum in Prussia virum, Doctorem Basilium cum uxore, quos tibi notos esse arbitror. Ipsa monialis, uxoris meae sodalis fuit, ipse Apothekarius Lucae pictoris.“ Diese wenigen Worte zeigen uns den Lebenslauf Axt’s, der erst langsam, unter großen Schwierigkeiten sein Ziel, den ärztlichen Beruf, erreichte. Er war Gehülfe des Lucas Cranach und erst im Alter von 37 Jahren Arzt. Er heiratete eine Nonne, die aus dem gleichen Kloster wie Katharina von Bora stammte. Ein so abenteuerliches und an Entbehrungen reiches Leben schuf Axt zum menschen- freundlichen Arzt [,,plebi carus nobilibusque“]; von seiner Beliebt- heit am Hof geben zahlreiche Briefe des Herzogs und seiner Gemahlin Zeugnis. 1543 erhält er von Albrecht eine Besitzung Wygelsgut oder Wigaltgut im Kammeramt Wargen eingeräumt, die er jedoch 1548 für 1000 Mark wieder an den Herzog abtrat. In demselben Jahre wurde ihm eine nachträgliche Bestallung erteilt, da er 1531 keine ordentliche Bestallung empfangen hatte. Seit 1544 hatte der Herzog neben Axt andere Leibärzte, die vorwiegend die Behandlung der Hofleute übernahmen, während Axt den Herzog auf seinen Reisen begleiten mußte. 1544 werden Dr. Johann Pryseus^) und Johann Brettschneider (Placotomus) aus 1) Erleutertes Preußen Tom. IV Königsberg 1728. 1) Lohmeyer, Kaspar v. Nostitz Haushaltungsbuch des Fürstentums Preußen. Leipzig 1893.