Beiträge zur künstlichen Pupillenbildung : eine der medicinischen Facultät der Ludwig-Maximilians-Universität pro facultate legendi vorgelegte und von derselben zum Drucke genehmige Abhandlung / von August Rothmund.

  • Rothmund, August von.
Date:
1855
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Credit: Beiträge zur künstlichen Pupillenbildung : eine der medicinischen Facultät der Ludwig-Maximilians-Universität pro facultate legendi vorgelegte und von derselben zum Drucke genehmige Abhandlung / von August Rothmund. Source: Wellcome Collection.

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    liehe Pupillei)si)eiTe, die für den oben gedachten Zustand ge- halten werden konnte, bei näherer Untersuchung aber sich als Produkt einer Iritis ergab, die in den ersten Stunden nach der Geburt entstanden 'und vernachlässigt worden war. In neuerer Zeit, wo Keratitis mit und ohne Geschwüre, und Iritis als im Fötusleben vorkommend konstatirt sind, möchten alle jene bei Neugeborenen vorkommenden Fälle von Pupillen- sperre auf fötale Iritis zurückzuführen sein, jedenfalls muss das Stehenbleiben der Pupillarmembran als zu den allergrössten Seltenheiten gehörend betrachtet werden und es kann also ein solcher fraglicher Prozess bei der Frage über die operative Hei- lung der Pupillensperre füglich ausser Acht gelassen werden. Wir haben also hier nur Pupillensperre in Folge von orga- nisirtem Exsudate zu'besprechen, eine Form, welche früher als Cataracta spuria beschrieben wurde, sie ist in den wenigsten Fällen Folge einer reinen Iritis, sondern meist von tief grei- fenden Augenentzündimgen, weshalb wir die Prognose eben hier vorsichtig zu stellen rietlieii. Doch ist in allen diesen Fällen die Operation zu versuchen, besonders da uns bei derartigen Leiden einzelne seltene Fälle von spontaner Pupillenbildung auf diesen Weg hinzeigen. Hieher gehört eine bisher in der Lite- ratur wenig beachtete Beobachtung von Siemerling, die uns derselbe in seinem Buche: Ueber die von der Natui’ zweimal gehobene Blindheit eines 92 jährigen Mannes (Berlin 1818) mit- theilt. Es litt dieser Greis auf beiden Augen an Synicesis pu- pillae in bedeutendem Grade, und erhielt sein Gesicht plötzlich nach einem anhaltenden Husten dadurch wieder, dass sich auf jedem Auge nahe dem Pupillenrande eine kleine neue Pupille bildete, durch die er alles deutlich zu sehen vermochte. Aehn- liche Fälle von spontaner Pupillenbildung bei partiellen Staphy- lonien und Synechien haben Amon, Arlt, Chelius, Makenzie, Pieringer, Roser, Walther und Sichel beobachtet. Nach Arlts Beobachtung geschieht cs bisweilen, weim der Pupillarrand