Der Mechanismus der halbmondformigen Herzklappen / von Julius Ceradini.

  • Ceradini, Giulio, 1844-1894.
Date:
1872
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Der Mechanismus der halbmondformigen Herzklappen / von Julius Ceradini. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    31/80 (page 29)
    Schon Neüa halte es in einer von Manchen als klassisch empfohlenen Abhandlung ausgesprochen; »Der Schluss der • Semilunarklappen findet nicht ganz am Anfänge, sondern im ersten Viertel der Diastole statt« ; und selbst Ridinger, der Beobachter der Klappenbewegungen, weit entfenit die angel>- liche Thalsache zu leugnen, sucht sie zu erläutern, indem er sagt; Dass nun wahrend des Klappenschlusses etwas Blut in die Kammer zurUckströmen muss, versteht sich von selbst. Die arterielle Blutshule drängt beim Beginn der Diastole nach den Klappen zurück; bevor der Schluss derselben aber voll- kommen zu Stande gekommen ist, mag die Zeit dafür so kurz «sein wie nur immer möglich, muss etwas Blut in die Kammer zu rucktreten.« Hvrtl spricht sich ebenso ausdrücklich für diese .\uffassung aus: » Hört die Zusammenziehung der Kammer auf, »so sucht die Elasticiläl der Arterie einen Theil des Blutes wie- »der in die Kammer zurückzulreiben : dieses Zurückstauen des Blutes schliesst die Valvulae semilunares« und allgemein findet man bei den Aerzten in Betreff der Schliessung der Halb- mondklappen dieselbe Ansicht. So sagt Tbaibe, eine der aner- kanntesten Autoritäten in physikalischer Diagnose: »Die halb- mondförmigen Klappen v\ährend der Kammersyslole im Zustand »nahezu vollkommener SchlalTlieit gerathen während der Diastole in eine stetig zunehmende Spannung, die im Augenblick des Klapinrnschlusses ihr Maximum erreicht und dann der Span- ' nung gleich wird. die der angrenzende Abschnitt des zuge- hörigen .Vrtericnsysiems besitzt« . .le nachdem inan also annimmt oder nicht, dass bei der Systole die Semilunarklappen die Wände der Valsalva’schen Sinus erreicht haben. und abgesehen von der Selbststeuerung des Herzens, deren Nichtvorhandensein wir nachgewiesen haben, führt man heutzutage gerade so wie zu Vesaucs’.« Zeit, also vor der Entdeckung des Blutkreislaufes, die Schliessung der Halb- mondklapptm auf das ZurUckströmen des Blutes aus den Arte- riensUimmcn nach dem Herzen zurück, indem man dasselbe durch die eine oder die andere folgender Hypothesen zu erklären sucht;