Über Impf-Carcinose ... / vorgelegt von Otto Stöberl.

Stöberl, Otto, 1869-

Date:: [1902]

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Credit: Über Impf-Carcinose ... / vorgelegt von Otto Stöberl. Source: Wellcome Collection.

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auch liier ist der retrograde Transport zu berücksichtigen.« Wie berechtigt diese Forderung, eine genaue mikroskopische Untersuchung in allen Teilen vorzunehmen, ist, illustriert sehr gut ein Fall, der an hiesiger Frauenklinik zur Beobachtung kam. FrauRosalieS., 60 Jahre, aufgenommen am 17. Juui 1902. Anamnese: Vater starb an Nierenleiden, Mutter an Alters¬ schwäche, ein Bruder ist ebenfalls an Nierenleiden gestorben, der Grossvater väterlicherseits ebenfalls; frühere Krankheiten hat die Patientin nicht durchgemacht, sie hat fünf normale Geburten ohne Hilfe gehabt, die Kinder leben und sind gesund. Im Sommer 1899 bemerkte die Patientin blutigen Aus¬ fluss, nachdem mehrere Jahre Menopause bestanden hatte, doch war die Blutung nicht besonders stark. Im Winter 1901 traten Schmerzen in der Blasengegend auf. namentlich bei Kälte, 4 Wochen vor der Aufnahme in die Klinik traten heftige in das rechte Bein ausstrahlende Schmerzen auf, die der Arzt als Ischias deutete. Im März 1900 machte der be¬ handelnde Arzt einen operativen Eingriff, der in der Ent¬ fernung von zwei Polypen bestand; eine nähere Untersuchung der rausgenommenen Massen hat nicht stattgefunden. Im Jahre 1902 entfernte der Arzt abermals zwei Polyen, wobei er die Bemerkung gemacht haben soll, dass höher oben noch mehr Polypen sässen, an die er nicht rankommen könnte. Im Juni 1902 suchte Patientin die Klinik auf. Dei Befund ergab: Am Scheideneingang rechts und links von der Harnröhrenmündung mehrere disseminierte, harte, wenig verschiebliche Knoten, von denen einer links neben der Harnröhre sich ziemlich tief in das Zellgewebe einsenkte. Die Scheide selbst ist senil atrophisch und frei von irgend welchen suspekten Merkmalen; auch die Portio und der geschlossene Muttermund zeigen nichts Verdächtiges. Der Uterus fühlt sich beträchtlich vergrössert und weich an, ist vollkommen beweglich; bei der Sondierung entleert sich sofort Blut aus dem Uterus und in demselben sind weiche Massen enthalten. Die Diagnose musste somit lauten: Primäres und sehr vorgeschrittenes Corpuskarzinom mit Metastasen am Introitus vaginae neben der Harnröhrenmündung.