Ein Fall von Kniegelenksosteosarkom / vorgelegt von Hermann Kittel.

Kittel, Hermann (Gerhard Hermann), 1875-

Date:: 1899

Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ein Fall von Kniegelenksosteosarkom / vorgelegt von Hermann Kittel. Source: Wellcome Collection.

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Patella ist vorn abzutasteu. Die Geschwulst zeigt Pseudo¬ fluktuation oder Fluktuation. Die Haut über ihr ist glänzend, gespannt; der Condyl. extern, erscheint verdickt. Der Unter¬ schenkel scheint stark nach hinten luxiert zu sein. Nach oben kann man die Geschwulst nicht deutlich abgrenzen. Auf der Oberfläche sieht man 3 ca, pfennigstückgrosse runde Wunden, die teilweise schon verheilt sind. Sie sind die Folgen des Eingriffs des Kurpfuschers. Sonst ist nichts Genaueres abzutasten. Die übrigen Organe sind normal und zeigen keine Veränderung. Operation: 12. V. 1889. Zunächst wird an 2 abschüssigen fluktuierenden Stellen punktiert, es entleert sich eine dicke, blutige • Flüssigkeit. Darauf wird Esmarch’sche Blutleere hergestellt und hoch oben abgeschnürt. Sodann wird mittels Zirkelschnitt unter gleichzeitiger Anlegung zweier seitlicher Einschnitte der Oberschenkel hoch oben amputiert. Der Knochen erscheint sklerosiert. Nachdem die Gelasse unterbunden sind, wird ein ca. 3 cm langes Stück des n. ischiadieus excidiert. Die Ränder werden zugestutzt und die Wunde durch die Naht geschlossen. Krankheitsve r lauf: Am Abend des Operations¬ tages steigt die Temperatur bis 38°, ist aber am nächsten Morgen wieder normal. 16. V. Pat. fühlt sich wohl, Appetit ist gut. 21. V. Befinden andauernd gut, Temperatur normal, keine Schmerzen. 26. V7. Verbandwechsel. Entfernung der Nähte. Heilung per primam intent. Keine Schmerzen. 30. V. Pat, steht auf. Wohlbefinden. 9. VI. Entlassung, völliges Wohlbefinden. Sektion des amputierten Stückes. Nach Anlegung eines Längsschnittes quillt aus dem Tumor sofort eine kolossale Menge schwarzen Blutes unter¬ mischt mit Coagulis und Bindegewebsfetzen heraus; hier¬ durch wird ein grosses Höhlensystem zugängig. Die Patella fest und unbeteiligt. Das Femur ist an seinem Ende völlig nekrotisiert, es ist eine Spontanfraktur eingetreten. Die Entblösung von Periost geht soweit, dass durch die Ampu-