Beiträge zur Neurologie der oberen Extremität / von W. Krause.

  • Krause, W. (Wilhelm), 1833-1910.
Date:
1865
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Credit: Beiträge zur Neurologie der oberen Extremität / von W. Krause. Source: Wellcome Collection.

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    besässen. Es wird gewöhnlich angegeben, dass in den Nervenstämmen und grösseren Aesten die Fasern ohne sich zu theilen verlaufen. Nachdem die betreffenden Wurzeln des Plexus brachialis in ihre feinsten Faserbiindel zerlegt wurden, deren Durchmesser diejenigen der peripherischen Nervenzweige nicht übertreffen, braucht man vor Anstellung genauerer Messungen nur die auf Taf. III. vom N. medianus gegebene Abbildung zu vergleichen, um sich zu überzeugen, dass eine Massenzunahme der Nervensubstanz vom Rückenmark nach der Peripherie hin unzweifelhaft vorhanden ist. Man kann dabei die Vermehrung des interstitiellen Bindegewebes um so mehr vernachlässigen, als seine Hauptmasse durch die Präparation überall entfernt worden ist. Wie zahlreich die Theilungen sich wiederholen und ein wie grosses Gebiet mithin von einer einzelnen Stammfaser der Wurzeln abhängig ist, darüber fehlen bis jetzt die Beobachtungen. Es ist zu bedauern, dass es nicht möglich war, die Untersuchung in ausgedehnterer Weise am Affen durchführen zu können, wozu am hiesigen Orte die äusseren Mittel fehlten. Von der Benutzung anderer Thiere, als solcher Säuger, die fünf Zehen an der Vorder- extremität besitzen, muss ohnehin abgesehen werden, falls die Anwendung der zu erhaltenden Resultate auf die systematische Anatomie des Menschen wesentlich in Betracht kommen soll. Sonst würde es sich empfehlen mit den Fischen anzufängen, wegen der grossen Ein- fachheit ihres Baues und der Leichtigkeit, mit der überall das interstitielle Bindegewebe zwischen den grösseren Organprovinzeu bei diesen niederen Thieren entfernt werden kann. Da die motorischen Endplatten in den Fischmuskeln vor einiger Zeit durch Waldeyer und mich bekannt geworden sind, so wird eine hier vorhandene Lücke fühlbarer, und es wäre um so wünschenswertber, wenn einmal die Endigung der sensiblen Nervenfasern in der Haut der Fische in ausgedehnterer Weise festgestellt würde, was bis jetzt nur bei wenigen Arten ]) geschehen ist. Zum Schluss sollen die bisher über die Vertheilungsweise der einzelnen in den Plexus brachialis des Kaninchens eintretenden Wurzeln erlangten Resultate in tabellarischer Form zusammengestellt werden. Aus denselben können die angeführten allgemeinen Sätze Nr. 3 — 5 zum Theil unmittelbar abgeleitet werden. Bei den im experimentellen Theil erwähnten Nervendurchschneidungen, welche die Vertheilungsweise aller dem Plexus brachialis angehörenden Wurzeln ermitteln Hessen, war natürlich nicht bloss die Haut der Finger auf fettige Degeneration ihrer Nervenfasern untersucht worden. In Betreff der übrigen Haut der oberen Extremität, sowie der Muskeln wurden die Peyer’schen Angaben zwar im Wesentlichen bestätigt, an manchen Stellen jedoch etwas abweichende Befunde erhalten. Diese hier anzuführen, ist gleichwohl unterlassen, weil sie nicht hinlänglich oft *) Von Leuckart wurden auf der Naturforscher-Versammlung zu Giessen ( 1864. Tageblatt Nr. 3. Section f. Zoologie. S. 46) Mittheilungen gemacht über eigenthümliche Sinnesapparate in der Haut von Chauliodus Sloani. Leuckart deutete sie als Nebenaugen, obgleich die hinzutretenden Nervenstämme von RUckenmarksnerven abstammten. Wahrscheinlicher sind wohl die betreffenden Gebilde als besondere Organe zu betrachten, in denen einfach sensible Nervenfasern, jede mit einem terminalen Körperchen endigen. Denn ganz ähnliche Terminalkörperchen fand Kölliker (Zeitschr. f. wissensch. Zoologie. 1853. Bd. IV. S. 366) einzeln in der Haut von Chauliodus, sowie später bei Stomias barbatus (Verhandl. d. Würzburger pbys.-med. Gesellschaft. 1858. Bd. VIII. S. 28). Die fraglichen Körperchen wurden schon früher einmal von mir (W. Krause, die terminalen Körperchen etc. 1860. S. I 42) gelegentlich erwähnt.