Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere / unter Mitwirkung von J. Arnold [and others] ; herausgegeben von S. Stricker.
- Date:
- 1871-1872
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Credit: Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere / unter Mitwirkung von J. Arnold [and others] ; herausgegeben von S. Stricker. Source: Wellcome Collection.
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![von ihm vcrtheidigten Lehre von den Ilornh^iitzelien der Annahme, dass das Myosin aiis den Zellen herslaninio. Küiink^) giebl an, dass wässerige Extracle der Horn- liaul sehr viel Paraglobulin cnihallen, welches wahrscheinlich auch ans den KÖr- pcrclicn lierrrülire. A. SciiMnvr^) erzeugte durch Zusatz l'risclier llornhaulstück- chen Gerinnung in Transsudaten. Funkb ^] will im wässerigen Exlract der Hornhaut Nalronalbuminat, Albumin und Casein nachgewiesen haben. Alkalialbuminat er- hielt auch BuuNS ') aus wässerigem Hornhaulextract und leitet diesen Eiweisskörper aus der die Grundsubstanz durchtränkenden Flüssigkeit her. Wie aus dem Ange- fülirlen ersichtlich ist, gehört eine Kcnnlniss der Verlhcilung der Eiweisskörper in der Hornhaut noch zu den h'ommen Wünschen. Auch ist nicht bewiesen, dass mit den in den genannten Exlracten enihallenen Eiweisskörpern alles aus der Horn- haut entfernt ist, was zerstört wird, wenn übermangansaures KaU die sog. Xantho- proleinsäurereaction in der Hornhaut zum Verschwinden bringt. Die Fibrillen des Hornbautgewebes sind sehr fein (höchstens 0,0001 Mm. dick, Engelmann■'')) und zu breiten, aber dünnen bandartigen Bündeln ge- ordnet, welche in den meisten Theilen der Hornhaut mit der Bandfläche den Hornhauloberflachen parallel oder wenig von dieser Bichlung abweichend verlaufen. In diesen Theilen der Hornhaut liegen derlei Bänder in dünnen Schichten über einander. Die Richtung der Fibrillen in den über einander liegenden Bändern ist eine wechselnde, sie kreuzen sich unter verschiedenen Winkeln oft völlig rechtwinklig, Fig. 382, die über einan- der liegenden Bänder hängen durch Fibrillen, welche von einem Band in das andere über- gehen, an zahlreichen Stellen sehr innig mit einander zusammen. In der Nähe der äusseren Oberfläche des Hornhautgewebes bei einzelnen Thieren früher beci nnend als beim Menschen nehmen aber die Faserbündeln der Hornhaut eine geneigte Lage gegen die Oberfläche an, sie schieben sich dabei sehr innig durch einander und wer- den auf einem Schnitte der Hornhaut senk- recht zur Oberfläche derselben in den ver- schiedensten Richtungen getroflen. (Fig. 383.) Man hat die auf solchen Schnitten der Länge nach getrofl'enen Bündel, welche im geschwungenen Verlaufe aus tieferen Schichten der Hornhaut gegen die Oberfläche aufsteigen, mit Unrecht als etwas von der fibrillärcn Substanz der Hornhaut Verschiednes betrachten wollen! Die sogenannten Stützfasern oder Fibrae arcuntae sind nichts Anderes, als Fitrillenbündel Fig. 382. Zwei Hornhautbündel mit gekreuzter Faserrichtung aus einer mit übermangansaurem Ivali behandelten Hornhaut vom Ochsen. 1) Lehrbuch der physiologischen Chemie, p. 386. 2) Arohiv von Rkiciieiit und du Bois. ■1861. p. 675. 3) Lehrbuch der Physiologie. 2lc Aufl. 18Ö8, Bd. II. p 160 /.) I, c. 8) 1. c. p. 1.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21907341_1159.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)