Pharmaceutische Chemie / von F.A. Flückiger.

Friedrich August Flückiger

Date:: 1879

Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Pharmaceutische Chemie / von F.A. Flückiger. Source: Wellcome Collection.

866/932

Phosphorsäure fällt aus der Acetatlösung- das Eisen als weisses amorphes Phosphat, welches sich wieder auflöst, wenn man noch mehr Phosphorsäure zugibt. Durch ätzende Al- kalien und Carbonate wird alles Eisen als Hydroxyd nieder- geschlagen. Im Gegensatze zu andern Eerrisalzen, z. B. zum Chlorid und Sulfat, gibt die (mit 300 Th. Wasser) verdünnte Acetat- lösung mit Ammoniumsulfocyanat (Rhodanammonium) keine rothe Färbung, noch auch die bei Natriumthiosulfat (§ 604) erwähnte Reaction. Aus Jodkalium vermag die Acetatlösung nicht Jod abzuscheiden. Dieses letztere, sowie die Färbungen in den beiden erstem Fällen, treten jedoch sofort ein, wenn man einen Tropfen Salzsäure oder Schwefelsäure zugibt. Zu Blutlaugensalz und Gerbsäure verhält sich das Acetat wie andere Ferrisalze. Bei der Aufbewahrung ist Berührung mit organischen Stoffen zu vermeiden, weil dieselben auf Ferrisalze reducirend wirken. Der herbe Geschmack des Eisenacetates tritt sehr zurück, wenn die Auflösung mit Weingeist und Essigäther versetzt wird, wie die Pharmacopöen unter Tincttira fem' acetict aetherea vorschreiben. P7''üfung. Das feste Salz muss in Weingeist und Wasser bei gehnder Erwärmung vollständig oder doch bis auf einen höchst geringen Rückstand löslich sein und darf hierbei nicht allzu stark nach Essigsäure riechen; streut man es auf Soda- lösung (i in 2 Wasser), so soll kein eigentliches Autbrausen stattfinden. Den richtigen Gehalt des flüssigen Präparates ermittelt man durch Bestimmung des sp. G. und des Eisenoxyds. Man ver- setzt 5 g der Flüssigkeit in einer Platinschale mit einigen Tropfen Salpetersäure, trocknet ein und glüht; der Rückstand soll 0,57 g wägen. Andere Methoden zur Bestimmung des Eisens gibt überdies die volum.etrische Analyse an die Hand. Eine zweite Probe der Lösung verdünnt man mit gleich viel Wasser und erwärmt im Wasserbade, bis allesEisen abgeschieden ist. Das Filtrat prüft man auf Salzsäure und vSchwefelsäure; es darf ferner beim Verdampfen keinen Rückstand hinterlassen. Auch kann man das Eisen durch Schwefelwasserstoff beseitigen; die Fällung erfolgt in der Wärme vollständig, wenn keine an- organische vSäure zugegen und die Verdünnung der Acetat- lösung nicht das 600-fache übersteigt. Im letztern Falle ist einige Zeit zur Bildung- des Schwefeleisens erforderlich.