Geschichte der medicinischen Klinik zu Leipzig zur Feier des 100-jahrigen Bestehens der Klinik / Wilhelm His ; mit einem Vorwort von H. Curschmann.

Date:
1899
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Credit: Geschichte der medicinischen Klinik zu Leipzig zur Feier des 100-jahrigen Bestehens der Klinik / Wilhelm His ; mit einem Vorwort von H. Curschmann. Source: Wellcome Collection.

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    Die Facultat sah sich gecothigt, in einer besonderen Schrift^-^) die Unricbtigkeiten zu widerlegen und ihre gerechten Forderungen geltend zu machen. Als mittelbare Folge dieser Eingabe bewilligte die Regierung jahrlicb 416 Thaler zur unentgeldlichen Aufnahme von jeweilen 4 unbemittelten, namentlich chirurgischen Kranken. Zum letzten Male wurde die Frage brennend bei Durchfiih- rung der Medicinalreform durch allerhbchstes Dekret vom 29. No- vember 1845. Dieses verlangte 1. ein zwischen der Universitat und dem Eintritte in das prak- tische Leben in der Mifcte liegendes, auf weitere praktische Ausbil- dung berechnetes Nachstudium, -wozu dem Arzte in grosseren SpitMern Gelegenheit zu eroffnen ware, und 2. eine an dieses Nachstudium sich anschliessende und an strenge An forderungen zu bindende Staatspriifung, von welcher die Berechtigung zur selbstandigen arztlichen Praxis bedingt bleiben miisste und wollte den in Dresden vorhandenen Instituten die „Bestim- mung einer praktisch-medicinischen Fortbildungsanstalt“ geben, „an welcher die von der Universitat kommenden Aerzte sich im arzt- lichen Heilverfahren, in der operativen Chirurgie, Augenheilkunst und Geburtshulfe praktisch zu vervollkommen und auf diese Weise fiir die Staatspriifung vorzubereiten hatten“. Abermals richtete die Facultat an die Regierung eine auch im Druck erschienene Eingabevon der Hand Ernst Heinrich Weber’s, in welcher sie darthat, wie trotz der Ermahnungen und Wiinsche von 1833 der Staat nur wenig fiir die klinischen Anstalten gethan (Gesammtzuschuss fiir Leipzig 2375 Thaler, Kliniken in Dres- den 3050, in Halle 4500 Thaler), dass aber trotzdem die Zahl der klinischen Kranken in Leipzig die der Dresdner um das Vielfache iibersteige, dass durchaus kein Mangel an Kranken bestehe „in einer Stadt von 60000 Einwohnern, in welcher mehrere Monate hindurch soviel Messfremde zusammenstromen, und die von soviel iibervol- kerten, von armen Handwerkern bewohnten Dorfern umgeben ist“, und es nur eines grosseren Zuschusses zur Aufnahme unbemittelter Kranken bediirfe, um die Anstalt alien Bediirfnissen entsprechend zu gestalten; schon ohnedies habe sie sich lebhaften Zuspruchs zu erfreuen, worunter fast ein Viertel Auslander; sei doch selbst dem Vorstand der inneren Klinik von der preussischen Regierung der