Ueber Keratose : oder die durch Bildung von Hornsubstanz erzeugten Krankheiten und ihre Behandlung / von Hermann Lebert.

  • Lebert, Hermann, 1813-1878.
Date:
1864
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Credit: Ueber Keratose : oder die durch Bildung von Hornsubstanz erzeugten Krankheiten und ihre Behandlung / von Hermann Lebert. Source: Wellcome Collection.

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    Gelegenheit dazu gegeben haben, sich Satyrn, Panen und Aegi- panen zu bilden, denen man anfangs nur 'Hörner als Attribute gab, deren Missgestaltung aber nacliher noch durch andere ErcUchtungen vermehrt wurde. SichenU'Udzwanzigislcr Fall. Wir linden bei dem gleichen Autor noch tblgenden Fall: Johann Guy von Montpellier ei'suclit den Wundarzt Partholomäus Cabrolius von Montpellier, er möge ihm das Horn, welches ihm aus der linken Seite der Stirn hervor- gewachsen sei, abschneiden. Es habe fest am Schädel gehaftet, sei 1/2 Fuss lang gewesen und habe die Dicke eines Daumens dar- geboten. Hachdem das Horn an der Wurzel abgeschnitten worden, sei so reichlich Plut ausgeÜossen, dass man das Cauterium actuale anwenden musste. Nichtsdestoweniger habe sich das Geschwür gereinigt, sei vernarbt und der Mann sei gesund geworden. Achtimdzicanzigsler Fall. Eartholin’-^) erzählt folgenden Fall eines Hornes an der Stirn: In meiner Gegenwart excidirte der Anatom Joh. Veslingius einer Klosterjungfrau von GO Jahren auf ihre Bitte einen hörnernen Auswuchs, der auf dem erhabeneren linken Theile der Stirn hervorgewachsen war. Die Substanz war der eines Kuhhornes ähnlich, so auch seine Härte, Biegsamkeit und Farbe. A^on einer ziemlich beträchtlichen Basis erhob es sich all- mälig bis zur Spitze, das Ende war ('twas umgobogen, von der Länge und Breite eines Fingcrglicdes. Da sie vor einem kräfti- geren Heilmittel zurückschreckte, versuchte er es mit Spiritus Cal- canthi zu vernichten {wahrseheinlich eine Lösung von Kupfervitriol ?). Als er jedoch die Wurzeln desselben von Neuem hervorsprossen sah, hielt er das Feuer für nothwendig und erwiderte mit dem Worte des Ilippocrates: „Enheilbar ist, was das heuer nicht heilt.‘‘ Ntntniüidzicaiizigfilor Fall. 'Dieser Fall wird von Majonit^) mitgetheilt: Eine 70jährige Frau hatte seit ihrem^ö(). Jahre am obern Theile der Stirn (une sclnyamrnige graue Erhal)enheit, die sich in drei knotige und harte Aesle theilte, von denen die seitlichen kurz, der mittlere-1 Zoll lang und gebogen war. Auch dieses Horn sass in der Haut und war daher leicht beweglich. Die innere Sub- stanz war lockerer, schwaininigcr und heller, als die Kinde. Der Entstehung des Honis waren heftige Kopfschmerzen vorausgegangen. Dreis-sigiiler Fall. Simon'^) beschreibt in seinem anatomischen Melke über Hautkrankheiten lolgenden kFall. von welchem sich auch sehr charakteristische, gute Abbildungen finden. Das Horn 1) F abr 1 cUl .s H i 1 d a 11 us, loc.oit. Observ.XXVI. — Meckel, loc. cit., p. 280. 2) Ili.storia Anat. Cent.'S-. Histor. XXVIl, p. 44. — Meckel, op. cit., p. 279. salutaire de Bouillon 1788, in Hufeland’s Annalen, Bd. I. p. 447 ISo. 109. — Meckel, op. cit., p. 280. 4) Die Hautkvankheiten durch anat. Unters, erläutert, Berlin 1851, p. 229.