Volume 1
Grundzüge der allgemeinen und medicinischen Chemie ... / Redigirt von ... Ignaz Gruber.
- Joseph Franz von Jacquin
- Date:
- 1836
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Credit: Grundzüge der allgemeinen und medicinischen Chemie ... / Redigirt von ... Ignaz Gruber. Source: Wellcome Collection.
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![* ,y . yn Salzsaures Ammoniak. 237 der Thiere und Menschen gefunden. — Der Salmiak war schon den alten Ägyptiern bekannt, seine Zusammense¬ tzung wurde aber erst durch Boyle entdeckt Er wurde bis zur Mitte des vorigen Jahrh. ausschliesslich aus Ägyp¬ ten bezogen, wo er durch Sublimation des gesammelten Rus ses von verbranntem Kameelmist gewonnen wird. Seit dem Jahre 1759 , in welchem die erste Salmiakfabr ik in Europa durch die Gebrüder Gravenhorst in Braun¬ schweig errichtet wurde, wird er in Deutschland und an¬ dern Landern in grosser Menge erzeugt. Man verwendet dazu das, durch trockene Destillation von Steinkohlen oder thierischen Theilen (Knochen, Hörnern, Hautabfäl¬ len u. s. f.) oder gefaultem Harne erhaltene, unreine, em- pyreumatische kohlens. Ammoniak, welches man entwe¬ der durch Neutralisation mitSalzs. oder durch wechselsei¬ tige Zerlegung mittelst salzs. Kalk, salzs. Bittererde (der Mutterlauge einiger Salzsiedereien), in Salmiak sogleich umwandelt, der sodann durch wiederholte Krystallisa- tion noch gereiniget werden muss; oder das man, durch Neutralisation mit Schwefels, oder durch wechselseitige Zersetzung mittelst Eisenvitriol, Schwefels. Kalk [womit man ihn zusammenrührt und digerirt, oder wodurch man ihn fiiltrirt (durch gepulverten Gips)] zuerst in Schwe¬ fels. Ammoniak verwandelt, aus welchem sodann durch Zersetzung des Filtrats mit Kochsalz Salmiak gebildet wird, der zum Theil durch Krystallisation vollends, aber durch Sublimation der scharf getrockneten Krystalle in thönernen Kesseln mit gusseisernen Helmen von dem Glaubersalze geschieden wird, oder der sammt dem Schwefels. Natron bis zur Trockne abgedampft und dann durch Sublimation in Glaskolben von demselben getrennt wird. — Man verbrennt wol auch hie und da Torfarten oder ein Gemenge aus Steinkohlen, thierischen Theilen, Kochsalz und Thon in eigenen Öfen, sammelt den er¬ zeugten Buss und erhält durch Sublimation desselben Salmiak. Das aus dem Kochsalze durch den Thon (kieseis. Thonerde) ausgeschiedene salzs. Gas trifft hier mit dem durch unyollkom-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2933357x_0001_0255.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)