Mucocele des Sinus frontalis / von Otto Hallauer.

Hallauer, Otto.

Date:: [1899]

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Credit: Mucocele des Sinus frontalis / von Otto Hallauer. Source: Wellcome Collection.

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Um die Erkenntniss der Stirnhöhlenerkrankungen haben sicli namentlich verdient gemacht Dezeimeris^), Steiner^), Koenig-''), Zuckerkandl*) u. A. und neuerdings Kuhnt durch seine bereits citirte Ai'beit, worin in origineller und erschöpfender Weise die verschiedenen Formen der entzündlichen Stirnsinus- affectionen behandelt und an der Hand von 24 eigenen Fällen kritisch beleuchtet werden. Während von den meisten früheren Autoren alle chronischen Sinuitiden mit schleimigem, schleimig-eitrigem und rein eitrigem Secret gemeinhin mit dem Namen Empyem belegt wurden — ohne Rücksicht auf eine Eiter-Retention — so „reservirt Kuhnt die Benennung Empyem für alle jene Fälle, wo thatsächlich eine solche statthat, und den Ausdruck Hydrops oder Mucocele für jene Sinuserkrankungen, welche mit einer wirklichen „Schleimab- sackung vergesellschaftet sind. Als Stirnhöhlenabscesse endlich werden jene Fälle bezeichnet, wo neben der Eiter- oder Schleim- absackung eine eigentliche „Gewebsnecrose, beispielsweise der knöchernen Theile, nachzuweisen ist. — Eine strenge Durch- führung dieser Classificirung ist natürlicherweise wegen der mannigfachen Uebergänge nicht immer durchführbar, hat aber doch diagnostischen Werth. Uns interessiren hauptsächlich die Hydropsieen oder Muco- celen, bei denen wir auch unseren Fall einordnen möchten. Wir thun dies um so lieber, da diese Fälle im ganzen wenig häufig sind und selten in classischer Form auftreten. So konnte bei- spielsweise Kuhnt unter seinen 24 Fällen nur einen einzigen und dazu nicht einmal ganz reinen Fall verzeichnen. Am 12. Nov. 1897 stellte sich in der Ambulanz unserer Klinik eine 34jährige Französin vor, mit den pathologischen Veränderungen der rechten Augengegend, wie sie auf dem beigefügten Bilde, vide Fig. I, im grossen Ganzen ersichtlich sind. Nach den anamnestischen Angaben bekam Patientin im 13. Lebens- jahre nach vorherigem Wohlbefinden eine Eiterung hinter dem rechten Ohr, weiche erst nach Sjährigem Bestände sich wieder verlor. Das folgende Jahr fühlte Patientin sich wohl. Im 17. Jahre bemerkte Patientin zum ersten Mal ohne weitere krankhafte Störung eine kleine, bohnengrosse, längliche Geschwulst nasalwärts am rechten Supraorbitalbogen. Dieselbe sei weich, verschiebbar und nicht schmerzhaft gewesen. Während der nächsten .0—6 Jahre sei die Geschwulst etwa in dieser Grösse stehen geblieben. Dann wuchs sie langsam, bis ungefähr zur Grösse einer Mandel und behielt diese Ausdehnung bei bis vor einem Jahre. Dann habe die Geschwulst rasch zu- genommen und sei in den letzten 2 Monaten um das Doppelte gewachsen. Seit dem letzten halben Jahr hatte Patientin viel über Kopfweh zu klagen, hauptsächlich auf der rechten Seite, und über Schlaflosigkeit. Patieutin 1) Dezeimeris, Maladies des sinus frontaux. Journ. de l'experience. ^ ^Jteiner, F., Uober die Entwicklung der Stirnhöhlen und deren krankhafte Erweiterung durch Ansammlung von Flüssigkeiten. Archiv für klin. Chir. XIII. pag. 144 u. ff. 3) Koenig, E., Ueber Empyem und Hydrops der Stirnhohle. J.-D. Bern ^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Normale und patholog. Anatomie der Nasenhöhle und ihre pneumatischen Anliäuge. Bd. I. 2. Aufl. 1893.