Ein verhornender Plattenepithelkrebs des Bronchus : Metaplasie oder Aberration? / von Paul Ernst.

  • Ernst, Paul, 1859-1937.
Date:
[1908?]
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Credit: Ein verhornender Plattenepithelkrebs des Bronchus : Metaplasie oder Aberration? / von Paul Ernst. Source: Wellcome Collection.

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    Zone, sondern ziemlich scharf, stellenweise fast linear begrenzt. Die Grenze wird dadurch noch scharfer, dass die abgeplatteten Zellen Eosin leichter aufnehmen, wodurch ein greller Farbencontrast zu Stande kommt. Nach und nach gesellt sich zur Abplattung eine lamellare Streifung, Schichtung und Zerkliiftung. Solche Herde sind in den Driisen un- gemein zablreich und in alien Grossen vertreten, von der Grosse einer Gruppe weniger Zellen, bis zu solcken von 1—2 mm Lange, die also yon blossem Auge sehr wohl sicktbar sind. Einigermaassen grossere Herde haben Nierenform auf dem Schnitt, die jugendlichen Zellen stehen auf der convexen Seite, die abgeplatteten im Hilus. Es hat fast den Anschein, als ob diese Form eine Folge der ungleichen Yermehrung und Succulenz der beiden Zellstadien ware, die hilusformige Einziehung also von Vertrocknung, Yerhornung und mangelnder Proliferation der Zellen abhinge. Einzelne, allerdings nicht zahlreiche, aber unter anderen pluripolare Mitosen in der Keimschicht der Convexitat geben dieser An- sicht eine Stiitze. Von den einen ist das ausschliessliche Yorkommen Yon Mitosen in der Peripherie der Alveolen bejaht, von anderen verneint worden. Moglich, dass der Widerstreit sich darauf zuriickfiihren lasst, dass bei centraler Abplattung und Yerhornung Mitosen nur in der Peri¬ pherie vorkommen konnen. An Zellen, die dem Stratum mucosum und speciell spinosum ent- sprechen, sind mit aller Deutlichkeit Rifffortsatze nachzuweisen, ja stellen¬ weise sogar noch an solchen, die sich schon zur Abplattung riisten. An einigen Stellen habe ich zwischen Stachelzellen auch jene Intercellular- (oder Interspinal-) Raume J) als hellere Strassen gesehen, die bekanntlich in der normalen Haut fur die AVanderzellen die Wege abgeben, und wohl auch in solchen Krebsherden von ihnen benutzt werden. Im Hilusbezirk der beschriebenen Herde finden sich nun auch \ Riesenzellen von alien moglichen Grossen, ferner eigenartige Complexe, die sich aus Riesenzellen und grosseren formlosen Schollen zusammen- setzen, in deren verschiedenen Ecken und Theilen Kernconglomerate an- gehauft sind. Darin liegen nach alien Richtungen zerstreut hellleuchtende spiessartige, oder leicht spindlig und lanzettformige, auf beiden Seiten spitz zulaufende Krystalle, die wohl nichts anderes als Cholesterin sein konnen. Oft sieht man diese Krystallspiesse sich wie Fremdkorper ver- halten, indem das eine Ende von Zellen so umgeben ist, dass es wie in einer Zellenscheide darin steckt (Taf. IY Fig. 4). Die Zellen passen sich der Oberflache des Spiesses an, umfliessen ihn gewissermaassen und erinnern so an die Leukocyten um Arnold’s* 2) infundirte Weizenkomer, oder an die weissen JBlutkorper der Daphnien, die die spiessartige, die Darmwand durchbohrende Spore der parasitaren Sprosspilze umhullen Kromayer, Arch. f. mikrosk. Anat., XXXIX, 1892. 2) Yirch. Arch., Bd. 133.